Ein Siphon verhindert, dass der Geruch aus den Abwasserleitungen in die Wohnung gelangt. Durch seine geschwungene Form kann er allerdings auch leicht verstopfen. Wenn das Wasser nicht mehr richtig abfließt oder der Abfluss stinkt, ist es höchste Zeit, den Siphon zu reinigen.
Siphons sind in unterschiedlichen Formen erhältlich, funktionieren aber immer gleich. In einem Siphon unter dem Waschbecken oder unter der Spüle befindet sich stets etwas Wasser, damit die Fäulnisgase aus der Kanalisation nicht in deine Wohnung gelangen. Wenn man den Wasserhahn aufdreht, wird das Wasser im Siphon schließlich ausgetauscht. Ist der Siphon verstopft, funktioniert dieses System nicht mehr. Hier findest du deshalb vier verschiedene Methoden, um ihn zu reinigen.
1. Siphon abmontieren
Um Ablagerungen besonders gründlich zu entfernen, kannst du den Siphon abmontieren. Stelle zunächst einen Eimer unter den Siphon. Löse den Siphon nun mit den Händen (Siphon aus Kunststoff) oder mithilfe einer Rohrzange (Siphon aus Metall). Lege am besten einen Lappen zwischen die Zange und die Überwurfmuttern, um das Material nicht zu beschädigen.
Anschließend nimmst du den Siphon ab und drehst ihn nach unten, um den Inhalt in den Eimer zu entleeren. Lass den Siphon nun in einem Eimer mit sauberem Wasser und etwas Spülmittel einweichen. Um den Siphon zu reinigen, ziehst du einen alten Putzlappen durch ihn durch. Die Dichtungen säuberst du unter warmem Wasser mit einer weichen Bürste. Verzichte besser auf aggressive Reiniger und harte Borsten, um das Material nicht zu beschädigen. Schraube den Siphon wieder an und lass etwas Wasser durchlaufen, um die Dichtungen zu überprüfen.
Tipp: Um besonders hartnäckige Ablagerungen zu entfernen, kannst den Siphon auch in einer Essiglösung einweichen.
2. Siphon mit Saugglocke reinigen
Wenn der Abfluss verstopft ist, verschafft eine Saugglocke schnell und einfach Abhilfe. Verschließe zunächst, wenn vorhanden, den Überlauf des Waschbeckens, beispielsweise mit einem nassen Lappen. So kannst du die Wirkung des Über- und Unterdrucks noch verstärken. Als Nächstes lässt du etwas warmes Wasser mit Seife in den Abfluss laufen. Nun setzt du die Saugglocke auf den Abfluss, sodass dieser komplett bedeckt ist.
Jetzt lässt du etwas Wasser in das Waschbecken oder die Spüle einlaufen. So gelangt nämlich beim kurzen Anheben des Pümpels etwas Wasser in den Abfluss, was den Reinigungsvorgang beschleunigt. Bewege die Saugglocke am Holzgriff schnell auf und ab, damit abwechselnd ein Über- und Unterdruck im Abfluss entsteht. Die Ablagerungen werden gelockert und schließlich durch das breite Abflussrohr abtransportiert.
3. Siphon mit Rohrreiniger reinigen
Rohrreiniger erhältst du in flüssiger Form oder als Granulat sowohl im Supermarkt als auch in der Drogerie. Gib etwas von dem Reinigungsmittel in den verstopften Abfluss, lass es einwirken und spüle anschließend mit warmem Wasser nach. Die genaue Einwirkzeit ist auf der Verpackung des jeweiligen Rohrreinigers vermerkt.
Hinweis: Wenn der Rohrreiniger mit Wasser in Berührung kommt, entsteht eine ätzende Natronlauge. Diese trennt Fette und organische Partikel, wie z.B. Haare, voneinander und löst so die Verstopfung im Siphon. Aufgrund ihrer ätzenden Wirkung sind Rohrreiniger aber auch immer eine Belastung für die Umwelt. Wenn du diese Methode trotzdem auswählst, solltest du dabei unbedingt Handschuhe tragen.
4. Siphon mit Hausmitteln reinigen
Wer auf chemische Reinigungsmittel verzichten möchte, kann den Siphon auch mit einfachen Hausmitteln reinigen. Gib zunächst vier Esslöffel Natron in den Abfluss und gieße anschließend eine halbe Tasse Essig langsam hinterher. Die beiden Hausmittel reagieren miteinander, daher kann das Gemisch zischen und sprudeln. Decke den Abfluss mit einem feuchten Tuch ab und lass die Natron-Essig-Mischung mindestens 15 Minuten einwirken. Anschließend gießt du einen Liter heißes Wasser in den Abfluss, um diesen einmal gründlich durchzuspülen.
Wenn sich der Siphon selbst mit diesen Tipps nicht mehr reinigen lässt oder undicht ist, solltest du ihn austauschen (lassen). In den meisten Fällen führen die hier beschriebenen Methoden aber in kurzer Zeit zum Erfolg.
Quellen: selbermachen, stuttgarter-nachrichten
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