Während Alkohol im Job („ein kleiner Sekt zum Anstoßen“) früher gar keine Seltenheit war, gibt es das Phänomen heutzutage kaum noch. Nichtsdestotrotz gibt es Berufe, die man eher mit Alkoholkonsum in Verbindung bringen würde. Im Folgenden erfährst du, welche Berufsgruppen mehr als andere trinken und woran das möglicherweise liegt.
Die folgende Aufstellung von Berufsgruppen nach ihrem Alkoholkonsum basiert auf einer Studie der Universität Liverpool, die ausschließlich britische Daten ausgewertet hat. Für Deutschland gibt es zwar z.B. einen Alkoholatlas, der die geografischen Unterschiede beim Alkoholkonsum darstellt, aber bisher keine Untersuchung nach Berufsgruppen.
Berufsgruppen mit dem höchsten Alkoholkonsum
Wenn man nicht zwischen Frauen und Männern unterscheidet, lassen sich die folgenden vier Berufsgruppen mit einem besonders hohen Alkoholkonsum in Verbindung bringen:
- Gastronomiebereich
- Handwerkliche Berufe und Baugewerbe
- Sport- und Freizeitassistenten
- Industrielle Reinigung
Mögliche Gründe für riskantes Trinkverhalten in bestimmten Berufsgruppen
Wenn man sich die vier Berufsgruppen anschaut, fällt auf, dass es Berufe sind, in denen man entweder problemlos Zugang zu Alkohol hat oder die mit einer hohen körperlichen Belastung einhergehen. Ein höherer Alkoholkonsum lässt sich also zum einen mit der Gelegenheit zum Trinken bzw. der Verfügbarkeit von Alkohol erklären, zum anderen wird Alkohol zum Ausgleich oder als eine Art Betäubung bei körperlicher Anstrengung eingesetzt.
©Pixabay
Unterschiede zwischen Männern und Frauen beim Alkoholkonsum
Hoher Alkoholkonsum bei Männern
Männer trinken im Allgemeinen in denjenigen Berufen besonders viel, die direkt mit Alkohol zu tun haben oder körperlich anstrengend sind.
- Gastwirte und Kneipenbesitzer
- Industrie-Reinigungskräfte
- Auto-Elektriker
- Barpersonal
Hoher Alkoholkonsum bei Frauen
Bei Frauen zeigt sich eine Besonderheit, wenn man deren Berufe nach ihrem Alkoholkonsum sortiert. Denn bei Frauen sind es nicht nur Berufe, die direkt mit dem Alkoholausschank zu tun haben oder körperlich anstrengend sind, sondern auch Berufe mit viel Verantwortung. Hier wird Alkohol also vermutlich vor allem zur Kompensation von Stress getrunken.
- Gastwirtinnen und Kneipenbesitzerinnen
- Sport- und Freizeitassistentinnen
- IT-Managerinnen
- Baugewerbe
Die Studienergebnisse sind vor allem deshalb interessant, weil ein hoher Alkoholkonsum das Risiko für Alkoholismus erhöht. Wenn man weiß, welche Faktoren bzw. welches berufliche Umfeld eine Alkoholsucht fördern können, kann man auch präventiv ansetzen.
Die Grenze zwischen einem normalen und einem riskanten Trinkverhalten ist manchmal gar nicht so leicht zu erkennen. In den folgenden Artikeln erfährst du, wie du Suchtverhalten erkennst und welche Auswirkungen Alkohol sowie der Verzicht darauf auf den Körper haben.
- Heimliche Alkoholiker erkennen: 9 Warnzeichen
- Ein Monat ohne Alkohol: Auswirkungen auf Geist und Gesundheit
- 10 Wege, auf denen Alkohol deinen Körper zerstört
- 5 Faszinierende Fakten über Alkohol
Quellen: infranken, bmcpublichealth
Vorschaubilder: ©Flickr/Steven Sheets ©Instagram/APC_Ltd20