Gerade dann, wenn man auf sein Gewicht achtet oder versucht, ein bestimmtes Gewichtsziel zu erreichen, kann einem der Gang auf die Waage einen ganz schönen Schrecken einjagen. Oft stecken hinter solchen Gewichtsschwankungen ganz harmlose Gründe. Manchmal ist es aber tatsächlich nötig, sich Hilfe beim Arzt zu holen, um die Schwankungen in den Griff zu kriegen. Hier findest du 10 Gründe und Tipps, was du tun kannst, wenn dein Gewicht öfter schwankt.
Wie schon angedeutet, haben nicht alle Gewichtsschwankungen einen Krankheitswert oder sind besorgniserregend. Tatsächlich ist es noch völlig im Rahmen, wenn dein Gewicht um 2 bis 3 kg innerhalb weniger Tage oder Wochen schwankt.
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10 Ursachen für Gewichtsschwankungen
1. Medikamente
Während manche Medikamente gegen Typ-2-Diabetes (z.B. Metformin) zu einer Gewichtsabnahme führen, lassen andere (z.B. Sulfonylharnstoffe) das Gewicht ansteigen.
Weitere Medikamente, die eine Gewichtszunahme bewirken:
- Hormonpräparate (z.B. die „Pille“ oder Schilddrüsenmedikamente)
- Antidepressiva
- Antihistaminika (Allergiemittel)
- Kortison
- Migränemedikamente
- entzündungshemmende Schmerzmittel (Ibuprofen und Diclofenac)
Wenn man den Verdacht hat, dass ein Medikament hinter den Gewichtsschwankungen steckt, sollte man mit seinem Arzt besprechen, ob er eventuell ein alternatives Präparat verschreiben kann oder ob man den Zeitpunkt der Einnahme ändern kann. Da manche Medikamente nicht direkt dicker machen, sondern den Appetit anregen, hilft es manchmal schon, sie vor dem Schlafengehen statt mitten am Tag zu nehmen.
2. Hormone
Bei Frauen können Gewichtsschwankungen mit dem Zyklus zusammenhängen, denn vor der Periode kommt es zu Wassereinlagerungen. Das Gleiche passiert auch zu Beginn der Wechseljahre. Gegen Wassereinlagerungen helfen u.a. eine salzarme Ernährung, bestimmte Lebensmittel (z.B. Reis) und Bewegung.
3. Verstopfung
Selbstverständlich macht es sich auf der Waage bemerkbar, wenn der Darm gefüllt ist. Wenn man also unter Verstopfung leidet, sollte man sich nicht wundern, wenn man mehr wiegt. Um gegenzusteuern, können 5 Hausmittel gegen Verstopfung helfen.
4. Ernährung
Ernährungsbedingte Gewichtsschwankungen können auch dann auftreten, wenn man eigentlich mengenmäßig gar nicht viel und auch keine besonders kalorienhaltigen Lebensmittel isst. Tatsächlich kann eine sehr salzhaltige Ernährung dazu führen, dass der Körper vermehrt Wasser bindet und so schwerer wird.
5. Sommer
Selbst die Jahreszeit bzw. die Temperaturen können an Gewichtsschwankungen schuld sein. Denn im Sommer reagiert manch ein Körper auf Hitze verstärkt mit Wassereinlagerungen und wiegt dementsprechend mehr.
6. Sport
Besonders bitter ist es, wenn man Sport treibt, um Gewicht zu verlieren, und dann genau das Gegenteil erreicht. Für die Gewichtszunahme nach Sport gibt es zwei Erklärungen: Zum einen bindet der Körper nach der körperlichen Aktivität kurzfristig mehr Wasser, zum anderen baut er Muskeln auf, die bekanntlich mehr wiegen als Fett.
7. Stress
Stress kann auf verschiedenen Wegen zu Gewichtsschwankungen führen:
- Es gibt die Stress-Esser, die einfach viel mehr essen, um mit Stress zurechtzukommen, was zu einer Gewichtszunahme führen kann.
- Es gibt die Leute, die über dem Stress das Essen vergessen oder nichts mehr „hinunterbekommen“.
- Das Stresshormon Cortisol wandelt Blutzucker in Fett um, wodurch das Gewicht ansteigen kann.
Wenn du nicht sicher bist, ob dein Problem stressbedingt ist, solltest du dir die 5 typischen Anzeichen von gestressten Menschen anschauen.
8. Diabetes
Ein plötzlicher Gewichtsverlust kann ein Hinweis darauf sein, dass man an Typ-1-Diabetes erkrankt ist. Der Körper ist dann nicht mehr in der Lage, Insulin zu speichern und für die Energiegewinnung zu nutzen. Als Folge geht er u.a. an die Fettreserven und man nimmt schnell ab.
Eine Gewichtszunahme wiederum kann auf einen Typ-2-Diabetes (früher auch „Altersdiabetes“ genannt) hinweisen. Weil in diesem Fall zu viel Insulin im Blut ist, wird die Fettverbrennung blockiert.
Es gibt übrigens noch einen weiteren Zusammenhang zwischen Gewichtsschwankungen und Diabetes, der vor allem für Menschen interessant ist, die sich häufig an Diäten versuchen. Durch den Jo-Jo-Effekt bei Diäten wird nämlich das Risiko für Diabetes erhöht. Das gilt vor allem dann, wenn man nach der Gewichtsabnahme so sehr zunimmt, dass man sogar über dem Ausgangsgewicht liegt.
9. Viel sitzen
Durch mangelnde Bewegung – weil man z.B. einen Bürojob hat und hauptsächlich sitzt – werden Wassereinlagerungen begünstigt, die sich auf der Waage bemerkbar machen. Wenn nicht zusätzlich eine Erkrankung (Diabetes, Herzschwäche, Nierenerkrankungen etc.) hinter den Wassereinlagerungen steckt, sollten sie jedoch durch etwas Bewegung von allein weggehen.
10. Wiegefehler
Ein gar nicht so seltener Grund für Gewichtsschwankungen sind Fehler beim Wiegen.
Folgendes sollte man deshalb beim Wiegen beachten:
- Sich nicht zu oft wiegen! Einmal in der Woche ist ausreichend, um Gewichtsentwicklungen im Blick zu haben.
- Möglichst immer zum gleichen Zeitpunkt am Tag wiegen (idealerweise direkt nach dem ersten Toilettengang des Tages).
- Immer den gleichen Standort für die Waage nutzen (einen ebenen, festen Untergrund).
- Keine unterschiedlichen Waagen benutzen.
Was tun bei starken Gewichtsschwankungen?
Bei starken Gewichtsschwankungen, die sich gar nicht mehr einpendeln, sollte man immer einen Arzt aufsuchen, um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen bzw. die richtigen Therapiemaßnahmen zu ergreifen.
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Quellen: apotheken-umschau, t-online
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