Es kann einen in den Wahnsinn treiben. Eben hat man sämtliche Oberflächen blitzblank gewischt und wenig später schon legt sich eine dünne Staubschicht darüber, als wolle sie einem zynisch grinsend zuflüstern: „Gib’s auf, du kannst den Kampf gegen den Schmutz nicht gewinnen.“
Tatsächlich lässt sich Hausstaub kaum vermeiden. Überall, wo Menschen leben, sammeln sich Hautschuppen, Textilfasern, Haare, Pollen, Spinnweben und kleinste Schmutzpartikel, steigen mit der warmen Luft nach oben und sinken an den kühleren Wänden wieder herab. Schränke und Bilderrahmen sind daher besonders vom Staubbefall betroffen.
Die Segel zu streichen und aufs Staubwischen ganz zu verzichten, ist aber auch keine Lösung. Denn von ästhetischen Aspekten einmal abgesehen, kann sich Hausstaub negativ auf das gesundheitliche Wohlbefinden auswirken, da er ein Paradies für Milben, Schimmelpilze und Bakterien ist.
Wer die folgenden Staubwisch-Fehler vermeidet, kann sich hingegen die Arbeit wesentlich erleichtern. Der Staub geht einfacher und gründlicher weg – und er kommt nicht so bald wieder.
1. Fehler: Alles mit dem Wischtuch
Einmal mit dem Lappen überall drüber und fertig – so simpel es in der Theorie auch scheint, so sind dieser Vorgehensweise in der Praxis doch Grenzen gesetzt. Für Fliegengitter oder Lampenschirme aus Stoff ist eine Fusselrolle beispielsweise besser geeignet. Anstelle einer Fusselrolle kann man auch einfach Klebeband um eine Klorolle wickeln.
2. Fehler: Erst wischen, dann saugen
Beim Abstauben rieselt immer auch etwas herab. Deshalb sollte man auch nicht willkürlich drauflos wischen, sondern sich systematisch von oben nach unten vorarbeiten. Aber wie verhält es sich mit dem Saugen? Hierzu muss man bedenken, dass der Staubsauger nicht nur saugt, sondern die gefilterte Luft auch wieder herauspustet, wodurch Staub vom Fußboden aufgewirbelt wird – professionelle Hauswirtschafter raten daher, als Erstes zu saugen und danach abzustauben.
Etwas anderes ist es, wenn schon lange nicht mehr Staub gewischt wurde und sich dicke Staubflusen auf den Schränken tummeln. Dann sollte man zuerst den groben Dreck herunterholen.
3. Fehler: Ritzen vergessen
Wer Staubschwaden möglichst nachhaltig aus der Wohnung vertreiben möchte, sollte lieber ab und zu gründlich wischen, statt tagtäglich an den Oberflächen entlangzugleiten. Denn jeder Luftzug weht den Staub aus den Ritzen, Winkeln und Nischen. Hat man erst einmal diese Staubnester beseitigt, geht das regelmäßige Abstauben gleich viel leichter von der Hand.
Um unter Sofas, hinter Kühlschränke und zwischen Regale zu kommen, muss man allerdings einfallsreich sein. Eine auf den Staubsaugerschlauch gesteckte Papprolle ist zum Beispiel ein probater Ritzenreiniger.
4. Fehler: Heizkörper absaugen
In Heizkörpern sammeln sich die Wollmäuse allzu gern. In der Heizsaison kann das die Raumluft ordentlich verpesten. Mit einem Staubsauger kommt man da nicht weit. Besser, man greift zu diesem Trick: Montiere das Abdeckgitter ab und lege ein feuchtes Tuch unter die Heizung. Dann pustest du mit einem Föhn die Lamellen durch. Der Staub wird vom feuchten Tuch aufgefangen.
5. Fehler: Nasser Lappen
Ob feuchtes Baumwolltuch oder doch lieber Mikrofaser, darüber streiten sich die Geister. Mikrofasertücher ziehen den Staub effektiv an, andererseits wirbeln sie bei dickeren Staubschichten den Hausstaub auf. Am feuchten Wischlappen bleibt der Staub ebenfalls haften – ist der Lappen zu nass, kehrt sich der Effekt allerdings um: Die Staubflusen werden bloß verschmiert oder setzen sich in feinen Schlitzen und Spalten fest. Gerade bei nicht lackierten Holzoberflächen ist die trockene Variante stets vorzuziehen.
6. Fehler: Pflanzen verbannen
Pflanzen sind Staubfänger – aber nicht nur. Sicherlich ist es mühsam, die Blätter deiner Zimmerpflanzen vom Staub zu befreien. Doch können Philodendron, Gummibaum & Co. auch dabei helfen, den Hausstaub einzudämmen. Denn Grünpflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit, wodurch der Staub gebunden wird und eher auf dem Boden liegen bleibt, als in der Luft herumgewirbelt zu werden.
7. Fehler: Fernseher angeschaltet lassen
Es mag sein, dass der Hausputz unterhaltsamer ist, wenn nebenher eine Seifenoper auf der Mattscheibe läuft. Beim Staubwischen sind angeschaltete Elektrogeräte jedoch hinderlich. Denn Strom ist ein Staubmagnet. Für ein perfekt strahlendes Ergebnis sollten die Geräte darüber hinaus bereits abgekühlt sein.
8. Fehler: Geschlossene Fenster
Manche Menschen haben Angst, dass der Staub von draußen in die Wohnung geweht wird. Anwohner eines Säge- oder Kohlekraftwerks haben diese Bedenken vermutlich nicht zu Unrecht. Gleichwohl besteht Hausstaub zu einem erheblichen Teil aus abgestorbenen Hautschuppen und Kleidungsfasern, kommt also von den Hausbewohnern selbst. Durch ausgiebiges Stoßlüften wird laut Umweltbundesamt daher auch mehr Staub hinaus- als hineinbefördert.
9. Fehler: Filter vergessen
Staubfilter erfüllen nur so lange ihre Funktion, wie der alte Staub nicht sämtliche Poren abdeckt. Das gilt für Staubsauger wie für Föhne oder Wäschetrockner gleichermaßen. Eine regelmäßige Reinigung des Filters verbessert damit nicht nur die Funktionsfähigkeit, sondern reduziert auch erheblich die Staubkonzentration in der Luft.
Im Leben zählen oft die kleinen Dinge. So ist es auch im Haushalt: Mit ein paar Justierungen an der eigenen Haushaltsroutine gelingen so nervige Dinge wie Staubwischen auf einmal spielend leicht. Bist du noch neugierig auf die 10 ungewöhnlichsten Tricks, die dir das Putzen erleichtern? Dann schau doch auch einmal in diesen Artikel!