Eine höchst unangenehme Situation: Morgens holst du dir frische Klamotten aus dem Schrank, steigst in die Bahn und erfreust dich am Sonnenschein, der durch die Scheibe fällt. Plötzlich merkst du, wie ein dumpf-stechender Schweißgeruch in deine Nase steigt. Nach einem verstohlenen Blick nach links und rechts stellst du mit Erschrecken fest: Die Quelle des Gestanks bist du selbst! Dabei schwitzt du doch kaum und Deo hast du auch benutzt – wie kann das sein?
Der Grund sind Bakterien, die sich mit der Zeit in deinen Klamotten festgesetzt haben. Kaum haben die eine bestimmte Grundwärme erreicht, beginnen sie kräftig, Ausdünstungen auszuscheiden. Vor allem Baumwollwäsche ist betroffen.
Viele waschen ihre Kleidung nur noch bei 30 °C oder 40 °C. Das ist im Regelfall auch völlig ausreichend. Allerdings überleben Bakterien diese Temperaturen spielend. Zumal bei Colorwaschmittel, das im Unterschied zu Vollwaschmittel über kein antibakterielles Bleichmittel verfügt.
Manche greifen daher ergänzend zu Hygienespülern. Die versprechen Keimfreiheit schon ab 15 °C. Doch Hygienespüler gehen auf Dauer nicht nur ins Geld, sie können auch allergische Reaktionen auslösen und für die Umwelt sind sie schlichtweg Gift.
Glücklicherweise gibt es schonende Alternativen, um dem Dauergestank in T-Shirts, Blusen und Pullovern wirksam entgegenzutreten:
1.) Säure
Bakterien werden bereits durch simple Essigsäure abgetötet. Damit der Stoff nicht auch noch angegriffen wird, solltest du den Essig (Tafelessig, keine Essigessenz!) mit warmem Wasser verdünnen und das Kleidungsstück für eine Stunde lang darin einwirken lassen. Anschließend die Kleidung wie gewohnt in die Waschmaschine stecken.
Zitronensäure ist besonders bei weißen Hemden ideal, da sie zusätzlich bleichend wirkt. Vier Teelöffel von dem Pulver mit einem Liter lauwarmem Wasser mischen und das Hemd darin eine Stunde lang einweichen lassen. Danach gründlich ausspülen.
2.) Waschsoda
Ebenfalls ein echter Bakterienkiller ist Waschsoda. Hier reicht ein Esslöffel für 5 Liter kaltes Wasser. Die Stinke-Klamotten werden über Nacht darin eingeweicht und am nächsten Tag in die Waschmaschine gesteckt.
3.) Wasser
Ja, auch Wasser kann den Klamottenmief bekämpfen – wenn es nur heiß genug ist. Übergießt man die stinkenden Stellen (etwa an den Achseln) vor der Wäsche mit kochendem Wasser, überstehen das meist selbst empfindlichere Stoffe aus Baumwolle. Darüber hinaus kann man 40-Grad-Wäsche im Regelfall problemlos in gewissen Abständen auch mal bei 60 °C waschen. Da reicht, um die Bakterien außer Gefecht zu setzen – vorausgesetzt, die Maschine erreicht diese Temperatur auch tatsächlich, was bei neueren Energiespar-Modellen leider nicht immer der Fall ist.
Kleidung landet immer schneller im Müll. Im Durchschnitt werden neue Oberteile heute nur noch halb so lange getragen wie im Jahr 2000! Dabei werden bei der Herstellung eines einzigen T-Shirts durchschnittlich 6.300 Liter Trinkwasser verbraucht und über 3 kg Treibhausgase in die Luft geblasen.
Wer seine alten Müffel-Shirts rettet, tut also nicht nur seinem Geldbeutel etwas Gutes, sondern auch der Umwelt.