Ceran-Kochfelder sind eine tolle Sache. Die Glaskeramikoberfläche spart im Vergleich zu den alten Platten aus Gusseisen nicht nur Energie, sie lässt sich im Prinzip auch bequem reinigen. Im Prinzip! Denn mit der Zeit setzen überkochendes Kartoffelwasser, eingebrannte Fettspritzer und Kratzer dem Schmuckstück ganz schön zu. Um das Unheil nicht noch zu vergrößern, muss man bei der Reinigung des Herds äußerst behutsam vorgehen.
Das weiß auch die Industrie und bietet eine ganze Reihe Spezialreiniger an. Gegen diese ist absolut nichts einzuwenden – außer ihr Preis. Denn im Grunde kann man die Wirkung von Ceranfeld-Reinigern auch mit Hausmitteln erreichen. Hier sind die 8 effektivsten Tricks, die deinen Glaskeramik-Herd wieder erstrahlen lassen:
1.) Leichte Schlieren und Kalk
Ein kleiner Mutti-Ratschlag vorab: Reinige deinen Ceran-Herd nach jedem Kochen! Am besten, wenn die Kochfelder noch handwarm sind. Damit vermeidest du, dass alte Flecken – und seien sie noch so klein – immer weiter einbrennen. Auch ohne dass etwas über den Pfannenrand schwappt oder überkocht, sammeln sich nämlich stets winzige Fett- und Schmutzteilchen auf der Herdoberfläche.
Für die alltägliche Pflege reichen Glasreiniger und ein weiches Tuch. Glasreiniger kannst du dir aus 250 ml Wasser, 250 ml Spiritus und 2 TL Apfelessig selbst herstellen. Gegen Kalkflecken hilft Zitrone (halbiert oder aus dem Fläschchen), die du nach der Anwendung mit einem feuchten Lappen abwaschen solltest.
2.) Eingebranntes (normal)
War der Topf fürs Nudelwasser zu klein oder hat der Postbote im falschen Moment geklingelt? Eingebranntes und Verkrustungen entfernst du mit einem ganz leichten Trick. Dafür brauchst du:
- Essig
- Backpulver
- Spülmittel
- Handtuch
Spritze gleichmäßig Essig über den Herd, dann streue das Backpulver darüber (ruhig etwas mehr). Das Handtuch tunkst du in heißes, mit Spülmittel versetztes Wasser und breitest es über dem Herd aus. Lass das Ganze mehrere Minuten einwirken – wenn du Zeit hast, über Nacht. Jetzt kannst du mit dem Handtuch den Schmutz ganz leicht wegwischen.
3.) Eingebranntes (hartnäckig)
Erweisen sich die eingebrannten Essensreste als besonders hartnäckig, gießt du etwas Wasser auf die Herdplatte. An den Seiten ist der Rand oft etwas erhöht, sodass du einen kleinen See von 1 bis 2 Millimetern Tiefe hinbekommen dürftest. Diesen See erhitzt du und lässt ihn langsam abkühlen. Anschließend bearbeitest du die eingebrannten Stellen vorsichtig mit einem Ceranfeld-Schaber.
4.) Intensivbehandlung
Eine richtige Intensivbehandlung kommt deinem Glaskeramik-Herd zu, wenn du ihn mit einem Spülmaschinen-Tab reinigst. Diese Tabs arbeiten mit Enzymen, die Fett und Schmutz bereits bei niedrigen Temperaturen „auffressen“. Löse den Tab in einer Schale mit einigen Tropfen Wasser auf. Die so entstandene Masse trägst du auf die schmutzigen Stellen auf und lässt sie mehrere Stunden ruhen. Damit die Paste feucht bleibt, kannst du ein nasses Handtuch darüberlegen. Abschließend reibst du den Fleck mit Küchenpapier ab.
5.) Kratzer
Selbst der vorsichtigste Umgang mit dem Kochgeschirr kann sie nicht verhindern: kleine Kratzer auf der Glasoberfläche. Diese Kratzer sind vor allem deshalb lästig, weil sich in ihnen Eingebranntes und Verkrustungen hartnäckig festsetzen. Feine Scharten lassen sich mit Zahnpasta und einem Baumwolltuch polieren. In kreisenden Bewegungen über die Stelle reiben und immer wieder das Ergebnis kontrollieren. Wunder sollte man mit dieser Methode jedoch nicht erwarten, da Glaskeramik sehr widerstandsfähig ist. Aber gerade bei kleineren Schrammen kann Zahnpasta etwas bewirken.
Effektiver ist Stahlwolle mit hohem Feinheitsgrad. Bloß nicht erschrecken: Stahlwolle mit einem Feinheitsgrad von 00 und 0000 ist extra für das Polieren von Glas gemacht! Vorsichtig sollte man jedoch sein, wenn die Kochfeld-Markierungen nicht wie üblich in das Glas eingelassen, sondern aufgedruckt sind. Diese könnten mit der Politur verschwinden.
6.) Metallische Verfärbungen
Mit den Jahren verfärbt sich die schwarze Ceran-Oberfläche, wird blind oder schimmert metallisch blau. Diese Verfärbung kann verschiedene Ursachen haben. Zum einen geht sie auf feine Risse und Kratzer zurück, die durch das Kochgeschirr entstanden sind. Zum anderen kann die Verfärbung auf eingebranntes Fett hindeuten. Solche Fettverfärbungen lassen sich mit Waschbenzin oder Terpentin-Ersatz bekämpfen. Gib ein paar Tropfen auf ein Küchenpapier und reibe die Flecken gründlich ab. Achte dabei darauf, dass das Waschbenzin nicht mit den Dichtungen am Herdrand in Berührung kommt, da diese sonst Schaden nehmen.
7.) Versiegelung
Professionelle Ceranfeld-Reiniger werben damit, dass sie nicht nur sauber machen, sondern auch hartnäckigen Verkrustungen vorbeugen. Dies gelingt den Reiniger meist mithilfe von Glycerin. Vaseline oder Babyöl sind allerdings genauso gut. Gib nach dem Putzen einen kleinen(!) Klecks Vaseline auf ein Küchenpapier und reibe die Glaskeramikplatte ein. Damit glänzt dein Herd nicht nur, Übergekochtes brennt auch nicht mehr so leicht an.
8.) Spezialfälle
Zwei besonders kritische Spezialfälle zum Schluss: Arbeitest du mit Zucker, musst du besonders aufpassen. Denn Zucker kann auf dem heißen Kochfeld karamellisieren. Sinkt die Temperatur des Kochfelds dann unter 200 °C, wird der Zucker fest und zieht sich zusammen. Gerade bei leichten Kratzern kann die Glasplatte daraufhin reißen. Flüssigen Zucker musst du daher sofort mit einem Ceranfeld-Schaber beseitigen!
Auch bei kokelnden Kunststoffteilen solltest du schnell reagieren. Ist das Malheur unbemerkt passiert und das Plastik klebt fest, kannst du die Herdplatte auf kleinster Stufe kurz erwärmen. Auf diese Weise sollte dein Ceranfeld-Schaber eine faire Chance haben.
Ein sauberer Herd lässt die gesamte Küche frisch und ordentlich wirken. Mit diesen 8 Tipps kommst du dabei auch prima ohne teuren Ceranfeld-Reinger aus. Hast du selbst gute Erfahrungen mit Hausmitteln gesammelt? Dann teile sie mit uns auf Facebook!