Sie sind klein, glitschig und sehen wenig appetitlich aus – Regenwürmer zählen nicht gerade zu den schönsten Tierchen, die unseren Garten besuchen. Warum sie dennoch einen unschätzbaren Wert für einen gesunden Garten haben und es sich sogar lohnt, die lichtscheuen und nachtaktiven Regenwürmer zu züchten, erfahrt ihr hier.
Kleine Würmer – große Helfer
Es gibt kaum etwas Schöneres, als im Garten zu sitzen, dem Vogelgezwitscher zu lauschen und sich an dem Anblick des grünen Rasens und der blühenden Sträucher zu erfreuen. Ein Garten macht viel Freude und noch mehr Arbeit. Gut, wenn es kleine, unscheinbare Helferlein gibt, die einen wichtigen Teil der Gartenarbeit im Verborgenen erledigen. Noch besser, wenn man diese ganz einfach zu Hause züchten kann.
Den Großteil ihres drei- bis achtjährigen Lebens verbringen Regenwürmer damit, im Garten ordentlich aufzuräumen, indem sie verrottende Pflanzenreste wie Laub, Grünschnitt und abgestorbene Pflänzchen unter die Erde ziehen, fressen und anschließend wieder ausscheiden. Der Wurmkot enthält beinahe fünfmal mehr Stickstoff, siebenmal mehr Phosphat und sogar elfmal mehr Kalium als normale Gartenerde und eignet sich daher perfekt als Dünger.
Zudem leiten die vielen kleinen unterirdischen Röhren, in denen der Regenwurm lebt, Luft und Wasser auch in tiefere Erdschichten und sorgen so für eine bessere Durchlüftung des Bodens. Doch nicht nur Gartenbesitzer wissen die fleißigen Würmer zu schätzen. Wer sich eine Wurmkiste baut, kann auch in der Wohnung von den positiven Eigenschaften der Tierchen profitieren. Die kleinen Regenwürmer sind nämlich ganz groß darin, aus Biomüll Humus herzustellen. Und dieser kann vor allem als organischer Dünger für Zimmer- bzw. Balkonpflanzen verwendet werden.
Lesetipp: Warum du Regenwurmhaufen im Garten entfernen solltest.
Regenwürmer züchten: So geht’s!
Um Regenwürmer züchten zu können, brauchst du zuallererst Regenwürmer, z.B. aus dem Anglerbedarf, und die bereits erwähnte Wurmkiste 🛒. Diese ist im Gartenfachhandel und online erhältlich oder du baust sie einfach selbst. Hierfür nimmst du unbehandeltes Holz und fertigst daraus eine etwa 40 x 40 x 60 Zentimeter große Holzkiste mit einem Deckel. In der Mitte wird die Kiste mit einem Gitter unterteilt. Wer kein Gitter zur Hand hat, greift zu Kaninchendraht 🛒.
In den einen Abschnitt legst du einige Zentimeter hoch zerschnipseltes Altpapier, das zuvor in etwas Wasser eingeweicht wurde. Darauf verteilst du vorsichtig die Regenwürmer und wartest kurz, bis sie sich in der Papierschicht zurückgezogen haben. Anschließend verteilst du jeden Tag etwas Biomüll auf dem Papier. Die andere Seite vom Gitter bleibt leer.
Nach etwa zwei bis drei Monaten kannst du die geschlüpften Würmer absammeln und im Garten oder auf dem Kompost aussetzen. Um den fertigen Humus entnehmen zu können, gibst du auf die andere Seite des Gitters neuen Biomüll. Warte einige Tage, bis die Regenwürmer durch das Gitter auf die andere Seite gewechselt sind. Der wurmfreie Humus kann nun als Dünger für die Zimmer-, Balkon- und Gartenpflanzen verwendet werden.
Vermeide diese Fehler beim Züchten von Regenwürmern
Wer eine erfolgreiche Vermehrung gewährleisten möchte, sollte folgende Fehler beim Züchten von Regenwürmern unbedingt vermeiden:
- Regenwürmer mögen es warm. Am wohlsten fühlen sie sich bei einer Umgebungstemperatur von 25 Grad. Höhere oder niedrigere Temperaturen können die Vermehrung beeinträchtigen.
Tipp: Stelle die Wurmkiste in der Wohnung auf.
- Regenwürmer bevorzugen dunkle und geschützte Bereiche. Achte darauf, dass der Standort der Wurmkiste nicht zu hell ist. Ein zu heller Standort kann Stress für die Würmer bedeuten.
Tipp: Platziere die Wurmkiste an einem möglichst dunklen Standort.
- Auch, wenn Regenwürmer recht robuste Tiere sind, darf man ihre Gesundheit dennoch nicht vernachlässigen. Regenwürmer benötigen eine ausgewogene Ernährung.
Tipp: Regenwürmer mögen besonders gerne Küchenabfälle wie Gemüse- und Obstreste, Kaffeesatz oder Tee. Fleisch, Fisch, Brot, Zwiebeln, Milchprodukte und Zitrusfrüchte gehören hingegen nicht in die Wurmkiste.
- In zu feuchtem Substrat können Regenwürmer ertrinken. Am besten vermehren sie sich in einer mäßig feuchten Umgebung.
Tipp: Mit trockenen Papierschnipseln oder zerkleinerten Eierkartons kann, wenn nötig, die Feuchtigkeit in der Wurmkiste reguliert und den Würmern wichtiger Kohlenstoff zugeführt werden.
Wenn du diese Tricks befolgst, steht einer erfolgreichen Regenwurmzucht nichts mehr im Wege. Deine Garten-, Balkon- und Zimmerpflanzen werden sich über den nährstoffreichen Humus freuen.
Quelle: utopia
Vorschaubild: ©IMAGO / Shotshop
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